Wege zum Licht
Christa Inhofer vom 24. August bis 20. September 2012
Ikonen sind Andachtsbilder aus der Ostkirche. Die ersten Ikonen wurden zum Andenken an Martyrer und Heilige des frühen Christentums gemalt. Im 6. Jahrhundert tauchten Achairopoiden auf, die nicht von Händen gemalten Bilder Jesu Christi und Maria, der Mutter Gottes. Diesen Ikonen wird dieselbe Verehrung zu teil, wie dem Evangelienbuch und dem Kreuz. Sie sind untrennbar verbunden mit der Liturgie und der Dogmatik der Ostkirche. Ikonenmaler versuchten durch alle Jahrhunderte mit den Mitteln ihrer Zeit das übernatürlich Geistige darzustellen. Licht, Farbe und Form verschmelzen, Glaube, Kunst und Geist gehören dazu. Auffällig bei vielen Ikonen ist die umgekehrte Perspektive. Hier wird die Draufsicht aus „Gottes Sicht“ dargestellt. Ebenso die Bedeutungsperspektive: Alles was vor Gott groß ist wird größer gemalt und umgekehrt. Personen werden von vorne - frontal gemalt. Gesichter sind idealisiert. Große Augen schauen das Übernatürliche. Gestalten werfen keine Schatten, da das Licht aus dem Inneren des Menschen strahlt, verstärkt durch den Goldhintergrund der Ewigkeit. Durch all die Jahrhunderte gelten für die Ikonographie strenge Vorschriften, so daß das Urbild Christus weder verzerrt noch entstellt wurde. Die Ikonen werden in Eitempera auf Holz mit Kreidegrund gemalt und nach alter Tradition mit Glanz- oder Mattvergoldung fertiggestellt.